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WegStricken

Die Performance des „WegStrickens“ geht auf das Jahr 2003 zurück. Während meines Kunststudiums  dokumentierte ich meine Fahrten in den Zügen zwischen Remscheid und Köln durch Stricken von Wollresten. 

 

Ich strickte ein amorphes Gewebe nach einem streng von mir festgelegten Konzept: Ich nahm jedesmal ein anderes Wollknäuel bei jeder neuen Fahrt und wechselte die Strickrichtungen mit den Fahrtrichtungen. Verwendet wurden dabei alte Wollreste, die ich über Zeitungsanzeigen in Remscheid und Köln von Frauen geschenkt bekommen hatte. Am Anfang war diese Performance als eine Erforschung und Reflexion meiner eigenen Empfindungen und Einstellungen zum textilen Handwerk geplant. Das Projekt eröffnete mir aber neue Perspektiven: Ich führte viele Gespräche mit Frauen, die mir über ihre Erfahrungen beim Stricken erzählten, und auch mit den Fahrgästen, die sich über mein ungewöhnliches abstraktes Strickstück wunderten und sogar ärgerten. So wurde meine Performance zu einer vielfältigen Kommunikationsaktion.

 

Im Jahr 2018 zeigte ich diese Performance beim Neujahrsempfang der Stadt Mannheim im Rosengarten als Teil der Ausstellung „100 Jahre Frauenwahlrecht“. Dabei hob ich die Handarbeit, die über eine lange Zeit allein als eine zweckgebundene Frauenbeschäftigung war, als Mittel der Kommunikation hervor. Die Performance wurde zum Sammelaktion für Wollreste und zum Austausch.

 

Am 7.8.2018 wurde diese Performance im Rathaus in Wiesbaden in Rahmen der Ausstellung „Wider die Zeit“ unter dem Aspekt der Interaktivität und Bürgerbeteiligung aufgeführt: Die Besucher der Ausstellung brachten ihre eigenen Wollreste mit und verarbeiteten diese gemeinsam zu einem unförmigen bunten Zufallsgewebe. Dabei stand Kommunikation im Mittelpunkt der Ausstellung.

Siehe auch:

Dokumentation aus den Jahr 2003 unter

STUDY - KNITPERFORMANCE 2003

Ausstellungsort:

https://www.wiesbaden.de/kultur/bildende-kunst/ausstellungsorte/rathaus/index.php

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